Behandlungen / Schwerpunkte

Neurochirurgie in der OstseeKlinik Neurochirurgie in der OstseeKlinik

Übersicht

 

Diagnostik

Computertomographie des Kopfes und der gesamten Wirbelsäule

Die Computertomographie im Erdgeschoss unserer Klinik ermöglicht uns eine zeitnahe (im Notfall auch sofortige) und räumlich nahe Untersuchung eines Patienten. Unser Computertomographiegerät ist speziell für die Diagnostik von Erkrankungen des Kopfes und der gesamten Wirbelsäule zugelassen.

Elektroneurographie peripherer Nerven

Mithilfe der Elektroneurographie wird die motorische und sensible Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) der Nerven an Armen und Beinen gemessen. Hierdurch kann festgestellt werden, ob Nerven eingeengt und komprimiert werden und ob dadurch Beschwerden entstehen können.

Zusätzlich können bei Bedarf Elektromyographische Untersuchungen (Abk. EMG, Untersuchung elektrischer Funktionen der Skelettmuskeln) sowie somatische sensorische evozierte Potenziale (Abk. SEP, Untersuchung elektrischer Signale im Gehirn) durchgeführt werden.

Elektroneurographie
Elektroneurographie

Neuro-Sonographie

Die Ultraschalluntersuchung der peripheren Nerven (Neurosonographie) ist eine Methode, um Erkrankungen, wie Kompressionsyndrome (z.B. Karpaltunnelsyndrom), Nervenverletzungen, eine entzündliche Veränderung oder Nerventumore sichtbar zu machen. Sie ergänzt die klinische Untersuchung und die Elektroneurographie, um für Sie das geeignete Therapieverfahren auszuwählen.

Neuro-Sonographie
Neuro-Sonographie

 

Operatives Behandlungsspektrum

Lendenwirbelsäule

Mikrochirurgische lumbale Bandscheibenoperationen

Lumbale (= im Bereich der Lendenwirbelsäule) Bandscheibenvorfälle entstehen durch die Degeneration des Bandscheibenkerns (Nukleus), der durch seine von Natur aus schlechte Versorgungssituation (Ernährung ausschließlich durch Diffusion, keine Blutgefäße) sowie durch den aufrechten Gang des Menschen einer extrem hohen Belastung und einem hohen Verschleiß unterworfen ist.

Der Bandscheibenvorfall führt zu einer Kompression des Rückenmarks und der abgehenden Nervenwurzeln und verursacht dadurch sehr starke, ins Bein ausstrahlende Schmerzen und motorische oder sensorische Ausfallserscheinungen.

Wenn nach gründlicher körperlicher und klinisch neurologischer Untersuchung und ausreichender, aktueller Bildgebung eine Operation notwendig ist, kann diese in der OstseeKlinik durchgeführt werden.

Aufgrund der mikrochirurgischen Operationstechniken dauert der stationäre Aufenthalt nach einer lumbalen Bandscheibenoperation in der Regel nur 2 Nächte.

Mikrochirurgische Dekompressionsoperation bei Spinalkanalstenose

Die lumbale Spinalkanalstenose entsteht durch eine zunehmende Arthrose der Kleingärtnerwirbelgelenke. Durch die zunehmenden kalkhaltigen Einlagerungen und knöchernen Anbauten kommt es zu einer langsamen Einengung des Rückenmarkkanals.

Die typischen Symptome einer Einengung des Rückenmarkkanals sind die Unfähigkeit weitere Strecken zu gehen und länger zu stehen. Häufig müssen die Patienten alle 100 Meter stehen bleiben und sich hinsetzen. Auch ein längeres Stehen von mehr als einigen Minuten ist häufig kaum möglich.

In diesem Fall kann eine Dekompressionsoperation in einer oder mehreren Etagen der Lendenwirbelsäule notwendig werden.

Der stationäre Aufenthalt nach einer Dekompressionsoperation in der OstseeKlinik dauert nicht länger als 3 Nächte.

Stabilisierungsoperation bei Wirbelgleiten (Spondylolisthese)

Instabilitäten an der Lendenwirbelsäule treten häufig im mittleren oder höheren Alter durch zunehmende, degenerativen Veränderungen an den kleinen Wirbelgelenken sowie durch eine zunehmende Erschlaffung des Bandapparates auf.

Diese Instabilitäten führen häufig zu belastungsabhängigen Rückenschmerzen und sind oft mit einer Einengung des Spinalkanals verbunden.

Als Therapie steht hier eine Dekompressions- und Stabilisierungsoperation zur Verfügung.

Aufgrund der mikrochirurgischen Operationsverfahren dauert der postoperative Aufenthalt nach einer lumbalen Stabilisierungsoperationen der OstseeKlinik in der Regel nicht länger als 4 Nächte.

Halswirbelsäule

Mikrochirurgische Bandscheibenoperationen mit ventraler Fusion

Auch in der Halswirbelsäule (zervikal) entsteht der Bandscheibenvorfall durch eine zunehmende Degeneration des Bandscheibenkerns. Die statische Belastung der Halswirbelsäule ist jedoch nicht so hoch wie an der Lendenwirbelsäule, so dass Bandscheibenvorfälle an der Halswirbelsäule deutlich seltener sind als an der Lendenwirbelsäule.

Bei einem nachgewiesenen Bandscheibenvorfall mit neurologischen Ausfällen ist hier dann häufig eine Entfernung des Bandscheibenvorfalles notwendig, die über einen Zugang von vorne in mikrochirurgischer Technik durchgeführt wird.

Zur Erreichung einer normalen Belastungsstabilität der Halswirbelsäule ist hier zusätzlich eine intervertebrale Fusion mit einem Platzhalter im Bandscheibenfach notwendig.

Der postoperative stationäre Aufenthalt nach einer zervikalen Bandscheibenoperation dauert in der OstseeKlinik nicht länger als 2-3 Nächte.

Zervikale Bandscheibenprothese

Bei jungen Patienten mit einem singulären Bandscheibenvorfall und nur geringen degenerativen Veränderungen der Halswirbelsäule implantieren wir zur Erhaltung der Beweglichkeit und zur Verhinderung der Anschlussdegeneration in den Nachbarsegmenten auch eine Bandscheibenprothese.

Zervikale Bandscheibenprothese
Zervikale
Bandscheibenprothese

Dekompression und ventrale Fusion bei zervikaler Spinalkanalstenose

Auch an der Halswirbelsäule können durch knöchernen Anbauten an den Hinterkanten der Wirbelkörper erhebliche Einengung des Spinalkanals entstehen, die zu einer starken Kompression des Rückenmarks im betroffenen Bereich führen können.

In diesem Falle leiden die Patienten häufig unter zunehmender Unsicherheit beim Gehen.

Die Entscheidung für die Notwendigkeit einer Operation kann nur nach einer gründlichen, klinisch neurologischen Untersuchung getroffen werden. Bei Bedarf kann dann eine Dekompressionsoperation im HWS-Bereich von vorne durchgeführt werden, wobei hier ebenfalls eine Stabilisierung durch eine ventrale Fusion erforderlich ist.

Der stationäre Aufenthalt nach diesem Eingriff beträgt in der OstseeKlinik in der Regel 3 Nächte.

Zervikale <br>Spinalkanalstenose
Zervikale
Spinalkanalstenose

Periphere Nervenkompressionssyndrome

Dekompression des Nervus medianus bei Karpaltunnelsyndrom

Das Karpaltunnelsyndrom ist das häufigste Kompressionssyndrom peripherer Nerven überhaupt.

Viele Menschen leiden an zunehmendem Einschlafen und Taubheit von Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger, wobei die Beschwerden fast immer nachts am Stärksten sind. Die Betroffenen wachen mehrfach auf und müssen die schmerzenden und eingeschlafenen Hände ausschütteln und bewegen.

Eine Dekompression des Nervus medianus im Karpaltunnelbereich hilft, sie kann in der  OstseeKlinik ambulant durchgeführt werden. Die betroffene Hand muss heute nicht mehr geschient oder eingegipst werden. Sie wird mit einem Verband versorgt und kann so für leichte Tätigkeiten eingesetzt werden, stärkere Belastungen sind wieder nach 6-8 Wochen möglich.

Dekompression des Nervus ulnaris bei Sulcus Nervus ulnaris Syndrom

Der Nervus ulnaris ist aufgrund seiner exponierten Lage direkt auf dem Knochen am Ellenbogen zahlreichen Belastungen und Traumatisierungen ausgesetzt.

Mit der Zeit können sich hier zunehmende Narbenzüge bilden, die die Nerven mehr und mehr einschnüren. Hierdurch kommt es zu schmerzhaften Missempfindungen oder Taubheit im kleinen Finger und im Ringfinger der betroffenen Hand.

Wenn Schonung und Entlastung keine Linderung mehr bringen, ist hier eine Dekompression des Nervus ulnaris im Ellenbogenbereich notwendig, die in der OstseeKlinik ambulant durchgeführt werden kann. Lediglich schwere körperliche Arbeiten sollten nach dieser Operation mit dem betroffenen Arm für 6-8 Wochen vermieden werden.

 

Nichtoperative, interventionelle Behandlungen

CT-gesteuerte periradikuläre Therapie, PRT

Bei Bandscheibenvorfällen und Bandscheibenvorwölbungen (Protrusionen), die nicht zu einer so starken Kompression des Rückenmarks und der Nervenwurzeln führen, dass Ausfallserscheinungen (Lähmungen, Gefühlsstörungen) auftreten, verwenden wir die CT-gesteuerte periradikuläre Therapie (PRT).

Hierbei wird unter computertomographischer Sicht und Steuerung eine dünne Nadel direkt an die betroffene Nervenwurzel herangeführt. Dann werden schmerzlindernden Medikamente eingebracht. So kann gezielt, kontrolliert und wirklich minimal invasiv der betroffene Nerv behandelt und eine schnelle Schmerzlinderung erreicht werden.